Dieselbe Hoffnung
Barth über Heimat und Fremde
»Wie fremd und wie weit weg ist für uns Palästina, die Heimat Jesu. Und grad aus dieser Fremde kam zu uns die erlösende Botschaft und das Kreuz, welches wir zum Zeichen unserer Heimat machten. Ach, Heimat und Fremde sind keine Gegensätze. Jenseits der Grenzen sind auch Menschen, sind Kinder des Vaters im Himmel, mit denen er die nämlichen [=dieselben] Absichten hat, wie mit uns. Das Fremdartige ist nur äußerlich, durch die andern Lebensbedingungen, das andere Klima oder durch andere Schicksale hervorgebracht. Überall aber ist die Sehnsucht nach Gott und nach seinem Frieden, überall aber auch Not und Knechtschaften. Durch Christus aber sind alle Völker berufen zu derselben Hoffnung des Reiches Gottes.« (Karl Barth, Unterweisungsjahr 1916/17, in: Konfirmandenunterricht 1909-1921 (GA I.18), 174)