'Ein Christ syn ist nit schwätzen von Christo'

Jazz für ein Vertrauen: Tagsauftakt mit Christoph Sigrist

Der Reformationsbotschafter predigte zum Deutschen Evangelischen Kirchentag zum Galaterbrief und nahm auch Bezug auf Huldrych Zwingli: Das Gesetz der Liebe sei die Richtschnur für den christlichen Glauben.

Gal 6, 1-2


1 Liebe Brüder und Schwestern: Auch wenn jemand bei uns bei einem Fehltritt ertappt wird, so sollt ihr, die ihr vom Geist bestimmt seid, den Betreffenden im Geist der Sanftmut zurechtbringen - doch gib acht, dass nicht auch du in Versuchung gerätst! 2 Trägt einer des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

 

"Die Richtschnur für den Christen ist das Gesetz der Liebe": Zum Tagesauftakt am Donnerstag in der Bartholomäus-Kirche sprach Reformationsbotschafter Christoph Sigrist, Pfarrer in Zürich, in seiner Predigt zum Galaterbrief. Er nahm anlässlich des Schweizer Reformationsjubiläums auch Bezug auf Huldrych Zwingli. "Der Schweizer Reformator war demokratisch ausgerichtet", so Sigrist. Auch das Gesetz Christ sei offen für Kreativität. Er selber habe das in seiner Gemeinde immer wieder erlebt:

 

So erzählte Sigrist von einer Migrantin Sans Papiers, die in seiner Gemeinde derzeit Unterkunft findet. Die Frau habe viel Gewalt erlebt, wurde zusammengeschlagen und verlore dadurch mehrere Zähne. Eine Operation konnte sie sich nicht leisten. Als Sigrist bei einer Veranstaltung vom Schicksal der Frau erzählte, erklärte sich ein Zahnarzt bereit, die Operation kostenlos zu übernehmen. Er gehe normalerweise nicht in die Kirche, das aber sei ihm wichtig. "Das ist Kreativität", so Sigrist. Taten seien das was im christlichen Glauben zählt. Zum Abschluss zitierte Sigrist Huldrych Zwingli:

Ein Christ syn
is nit schwätzen von Christo,
sunder wandlen,
wie er gewandelt hat.
Ein Christ syn
ist der schönst und zierlichst Adel,
der in dem Himmel und uff erden sin mag.


ime