Gebete zum 11. Sonntag nach Trinitatis
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. - 1. Petrus 5,5
Allwissender Gott,
du lässt dich nicht täuschen
von den schönen Fassaden,
die wir voreinander aufrichten:
Nach außen geben wir uns gern bescheiden,
aber insgeheim sehen wir auf viele herab,
dünken uns moralisch besser,
glauben zu wissen,
was andere tun oder lassen sollten.
Vielleicht merken wir selbst gar nicht,
wie überheblich wir manchmal sind!
Aber du, Gott,
entlarvst auch den verborgenen Hochmut.
Du widerstehst jeder Scheinheiligkeit.
Wir bitten dich:
Reinige uns gnädig
von eitler Selbsttäuschung
und gib uns den Mut
zu echter Demut
und zu einem gesundem Stolz.
Verändere das Los der Unterdrückten
Barmherziger Gott,
ja, wer ist wie du!
Du Herr des Himmels
widerstehst den Menschen,
die sich gern zum Herrgott aufspielen.
Mit deiner Liebe zu den kleinen Leuten.
trittst du allem Größenwahn entgegen.
Du bist der Höchste
und bist doch nicht fern von dem,
was sich auf unterster Ebene abspielt.
Du siehst, wie die materielle Armut
menschliches Leben ruiniert,
und wie geistloser Reichtum
Sinnlosigkeit und Leere verbreitet.
Erhalte uns die Hoffnung,
dass nicht alles so bleibt wie es ist,
und lass uns im Teilen unserer Gaben
Glück und Erfüllung finden.
Sylvia Bukowski, Pfarrerin in Wuppertal
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