KARL.B.DENKT. Hommage an: Karl Barth
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Vorpermiere – KARL.B.DENKT. Hommage an: Karl Barth
Auf den Besucher, der über Zürich nach Stäfa kommt, wirkt der Ort am Zürichsee sehr beschaulich und der Novembernebel tauchte ihn dann auch noch in eine verträumte Stille. Und in diese Stimmung explodierte am Samstagabend wie ein Weckruf die Vorpemiere von „KARL.B.DENKT.“.
Michael Schwyter, Schauspieler, Sprecher, Spieler, Autor, Regisseur, Techniker ist es mit seinem Theaterstück gelungen, uns Zuschauer auf eine fulminante, vierzigminütige Expressreise durch Karl Barths Leben mitzunehmen. Alles, sein theologisches Arbeiten, sein Ringen um verantwortliches Handeln in der Kirche, in der Politik, in der Beziehung, ist auf seiner Puppenbühne zu verfolgen und mitzuerleben.
Schmunzelnd, herzhaft lachend, nachdenklich ließ sich das Publikum in den Bann von Karl Barth ziehen. Aufmerksamkeit und gespannte Erwartung füllten den Theaterraum. Und immer wieder wurden die Zuschauer von dem alten, quirligen, Pfeife rauchenden Mann überrascht und herausgefordert – manchmal unterbrochen und irritiert von seinem Assistenten Theo.
Michael Schwyter benutzt für sein Stück fast ausschließlich Originalzitate von Karl Barth, die er gekonnt und souverän ausgesucht und arrangiert hat und mit deren Hilfe er einmal eine stammelnd, vorsichtig tastende Nachdenklichkeit zeichnet oder eine hervorbrechende Klarheit und Gewissheit der dynamischen und flüssigen Theologie Karl Barths, die er ins Licht rückt und die so gar nichts Statisches besitzt. Ein nachdenklicher, verletzlicher Mensch wird so erkennbar, der zugleich ehrlicher und glaubwürdiger Wort Gottes-Theologe sein will.
„KARL.B.DENKT.“ ein wunderbares Stück, um über Karl Barth und unsere heutigen Fragen ins Gespräch zu kommen, um Menschen, die bislang wenig, ganz wenig, von ihm wussten, zu interessieren. „Jetzt würde ich gerne mal einen Text von Karl Barth lesen!“, war die spontane Reaktion so manchen Theaterbesuchers.
Michael Schwyter kann mit seinem Transporttheater/StattTheater fast überall auftreten und seinem Publikum hinreißend von Karl Barth erzählen.
Ein schöner, anregender, fröhlich-ernster Abend im nebeligen Stäfa. Chapeau!