Karl Barth und Martin Luther King
Barth zum Attentat auf den amerikanischen Bürgerrechtler 1968
Eberhard Busch notiert in seinem Tagebuch am Tag nach der Ermordung Kings die Reaktion Karl Barths:
»Heute rief er [d.i. Barth] erneut an, und zwar zunächst, weil Er tief erschüttert war über die Nachricht, dass gestern Martin Luther King in den USA ermordet wurde. Es sei schrecklich dunkel, wer das warum getan hat und wer die Hintermänner bei der Beseitigung ›dieses prophetischen Zeugen‹ war. Aber einmal abgesehen davon: ›Welch ein schmerzlicher Verlust in dem mit friedlichen Mitteln geführten Kampf gegen den schändlichen amerikanischen Rassismus im Verhältnis zu den Schwarzen! Dieser Kampf wurde ja auch zugunsten der Weißen und darum so unnachgiebig geführt.‹ Hoffentlich erlahme nun dieser Kampf nicht – und hoffentlich gehe er in diesem Sinn weiter und schlage nicht in militante Aktionen um! Er habe ja King 1962 in den USA persönlich kennen gelernt und sei dabei von der Lauterkeit seiner wegweisenden Mission beeindruckt worden.« (aus: E.Busch, Meine Zeit mit Karl Barth. Tagebuch 1965-1968, Göttingen 2011, 541)
Achim Detmers