'Zeigt die Relevanz der Theologie Barths für die heutige Theologie'

Michael Beintker erhält Karl-Barth-Preis

Der reformierte Theologe Michael Beintker (Münster) wird mit dem Karl-Barth-Preis 2020 der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) ausgezeichnet.

Das Präsidium der UEK hat die Entscheidung der Jury des Karl-Barth-Preises in seiner Sitzung am 4. Juli bestätigt. Die UEK erinnert mit dem Karl-Barth-Preis an den herausragenden und streitbaren Schweizer Theologen Karl Barth (1886–1968). Der Preis wird Beintker im kommenden Jahr im November während der Tagung der Vollkonferenz der UEK in Berlin verliehen.

Die Jury des Karl-Barth-Preises würdigt mit ihrer Entscheidung das theologische Gesamtwerk Michael Beintkers, das eng mit seinem Engagement in Kirche und Gesellschaft verbunden ist. Die Auszeichnung würdigt besonders seine zahlreichen Forschungsarbeiten zur Theologie Karl Barths.

In der Begründung der Jury heißt es, Michael Beintker habe in seinem theologischen Werk deutlich gemacht, „wie sehr Barth sich den Herausforderungen der Moderne stellte. … Durch die Art und Weise, wie Michael Beintker die Relevanz der Theologie Karl Barths für die heutige Theologie, Kirche und Gesellschaft einsichtig zu machen versteht, hat er in besonderer Weise das wieder wachsende Interesse an Barths Theologie gefördert.“

Michael Beintker gilt als einer der profiliertesten deutschen Theologen. Er ist Vorsitzender des Theologischen Ausschusses der UEK, stellvertretender Vorsitzender der Kammer für Theologie der EKD sowie ehemaliger Vorsitzender der Gemischten Kommission zur Reform des Theologiestudiums. Als Mitglied der Synode der EKD und ehemaliger Co-Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) trägt er wesentlich dazu bei, die reformatorisch-protestantische Stimme in Deutschland und Europa zu Gehör zu bringen. Wichtig ist Michael Beintker dabei, die Kirche gemäß dem Leitbild einer „versöhnten Verschiedenheit“ in kirchlich-ökumenischer, aber auch politischer Hinsicht zu einem Forum solcher Versöhnung zu machen.

Der Karl-Barth-Preis wird seit 1986 alle zwei Jahre verliehen. Er war zum 100. Geburtstag von Karl Barth vom Rat der damaligen EKU gestiftet worden und ist mit 10.000 Euro dotiert. Mit dem Namensgeber des Preises verbindet sich eine bewusst kirchlich orientierte und zugleich kirchenkritische Theologie. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u. a. Eberhard Jüngel, Gottfried Forck, Hans Küng, Kardinal Karl Lehmann, Helmut Simon, Reinhard Henkys, Wolfgang Huber, Heinz-Horst Deichmann, Michael Welker und Bernhard Christ.


Quelle: UEK