'Relativierung wäre zynisch'

EKS reagiert mit Besorgnis auf ForuM-Studie

© Pixabay

Auch in der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz sorgen die Studienergebnisse für Entsetzen. Gefragt seien jetzt nicht kirchliche Worte sondern eine gezielte Aufarbeitung der Bedürfnisse von Betroffenen - auch in der Schweiz.

In einem Statement forderte Stefan Jütte, Leiter Theologie und Ethik Mitglied der EKS-Geschäftsleitung, Missbrauchsvorwürfe auch in der Schweiz aufzuklären. Das sei nicht ohne Betroffene zu schaffen. Und weiter: Die EKD-Studie zeige, dass jetzt "nicht kirchliche Worte gefragt" sind: "Was es jetzt zuerst braucht, ist die Bereitschaft, den Betroffenen aufmerksam zuzuhören und ihre Erfahrungen zu würdigen." Dazu, so Jütte, sei ein "würdiges, einheitliches Verfahren inklusive Dokumentation und Archivierung" notwendig.

Zwar gebe es Unterschide der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz zur EKD: In den evangelisch-reformierten Kirchen in der Schweiz unterhalten keine Diakoniewerke mit kirchlich geführten Spitälern, Schulen, Kindergärten und Heimen. Es sei aber davon auszugehen, so Jütte, dass die Befunde zu Kinder- und Jugendarbeit, zu Missbrauch in der Kirchgemeinde "grundsätzlich auch für die evangelisch-reformierten Kirchen zutreffen".

Am 25. Januar veröffentlichte der Forschungsverbund ForuM die Ergebnisse einer breit angelegten unabhängigen Studie zum Thema sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche. Erfasst wurden dabei1946 mindestens 2225 Betroffene und 1259 mutmaßliche Täter in Kirche und Diakonie. Die Forschenden bemängelten dabei eine schleppende Kooperation der Landeskirchen bei der Aufklärung. Geplant ist laut EKD nun ein Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt, in dem Betroffenenvertreter*innen und kirchliche Beauftragte gemeinsam Fragen zu sexualisierter Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie bearbeiten.


Quelle: EKS