Das Spiel der Wahlen

Ein Unterrichtsentwurf zu Calvins Erwählungslehre

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Es gibt kein Leben ohne Wahl und Entscheidung, denn auch nicht zu wählen bedeutet, eine Entscheidung zu treffen.

Grundidee des Unterrichtsentwurfes

Grundsätzlich ist menschliches Leben davon bestimmt, wählen und entscheiden zu müssen. Dieses Grundelement des Lebens hat sich in der Moderne zu einem immer komplizierter werdenden ›Lebensproblem‹ ausgeweitet. Die Wahl- und Entscheidungsmöglichkeiten des modernen Menschen haben enorm zugenommen. Und zugleich hängt der berufliche und private Weg davon ab, von anderen ausgewählt zu werden.

Vermarktet und zelebriert wird dieses Phänomen seit einigen Jahren in immer mehr ›Abstimmungsshows‹ wie »Deutschland sucht den Superstar (DSDS)« oder »Germany’s Next Topmodel«. Nun überschneiden sich die Lebensthemen, die in diesen Shows angesprochen werden, mit religiösen Themen: Werde ich gewählt? Bin ich erwählt? Werde ich zurückgewiesen? Bin ich verworfen? Wie ist mein Marktwert? Wodurch werde ich gerechtfertigt?

Mit Hilfe der Methodik der Soziometrie soll versucht werden, Lebenserfahrungen und -themen von Jugendlichen mit dem Grundanliegen der Erwählungslehre in Kontakt zu bringen. Dazu wird der Reformator herangezogen, der die Erwählung ganz auf den Spuren der Rechtfertigungslehre Luthers reflektiert hat – der Genfer Reformator Johannes Calvin (1509-1564).

Auf spielerische Weise soll im schulischen und kirchlichen Unterricht erfahrbar werden, dass hoch-theologische Fragen eine lebenspraktische Relevanz besitzen können. Dabei geht es nicht darum, Calvin Erwählungslehre für richtig zu befinden, sondern ihren Trostcharakter zu entdecken, der besonders deutlich wird, wenn man sie mit der gnadenlosen Auswahl in den genannten Abstimmungsshows vergleicht.


Pfr. Michael Albe, Dr. Achim Detmers

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